Frei•schwimmen ist ein interaktiver, erweiterter digitaler Ausstellungsraum – im Zentrum ein Videospiel, das durch sein innovatives Gamedesign durch Körper-Bewegung steuerbar ist und Kindern Stimmen zu ihren klimapolitischen Wünschen verleiht.
Wir haben aus verschiedenen Workshops mit Kindern ein exploratives Spiel erarbeitet. Das Besondere ist neben der fast vollständig von Kindern erstellten Inhalte auch eine innovative Art der Spiel-Steuerung über ein reales Floß, das die Steuerung über körperliche Bewegung und Gewichtsverlagerung in der Gruppe zur Teamsache macht.
Freischwimmen wurde 2022 über drei Monate in einer Kooperation mit dem Entenwerder Elbpiraten e.V. 2022 im MARKK Hamburg ausgestellt. 2024 zog Freischwimmen im Rahmen des zweiten Klimaströme Festivals in die School of Survival der Deichtorhallen Hamburg ein.
Selbstständig werden und handeln
Der Titel frei•schwimmen steht zum einen für das Bronzeabzeichen, das die Elbpirat*innen benötigen, um das Segeln und die Eigenständigkeit auf dem Wasser zu erlernen. In dem künstlerischen forschenden Projekt zu den Themen Klimakrise und Klima(un)gerechtigkeit haben sie Mut, Eigenständigkeit und Freiheit bewiesen, was die zweite Bedeutung von dem Wort freischwimmen widerspiegelt „selbstständig werden und unabhängig von äußeren Beeinflussungen handeln lernen“. Sie haben gelernt eine eigene Position einzunehmen, und ihr Ausdruck zu verleihen.
Ein Game-Design für den Raum im Museum
Wir von studio playces haben für das Game-Design eng mit den Elpirat:innen zusammengearbeitet. Die in Workshops entstandenen Zeichnungen wurden von uns digital aufbereitet und animiert. Aus den Aufnahmen von Geräuschen und Stimmen der Elbpirat:innen wurden dreidimensionale Soundscapes komponiert. Vereint haben wir anschließend visuelle und auditive Ebenen in der Game-Engine Unity, um sie in einem interaktiven Videospiel erfahrbar zu machen.
Ebenso spannend war für uns die Frage, wie wir die digitale Ebene eines Videospiels mit der analogen Ebene des realen Raums verzahnen. Wir haben uns durch den Bewegungsdrang der jungen Elbpirat:innen inspirieren lassen und dazu die Spiel-Steuerung komplett neu gedacht. Durch Gewichts-Verlagerung auf einem hölzernen beweglichen Floß im Raum kann durch miteinander abgesprochene Bewegungen das Gleichgewicht des Floßes verändert werden. Die Neigung wird anschließend durch Sensoren an die Engine gesendet und in Geschwindigkeit und Richtung innerhalb der digitalen Welt übersetzt.
Das Projekt und die Kinder bekamen viel positives Feedback und Aufmerksamkeit durch Interviews (Hamburg1, TIDE, NDR).
Mediale Aufmerksamkeit
Förderungen
Das Ausstellungsprojekt, die Workshops, sowie die Forschungsprogramme wurden von der Hanns R. Neumann Stiftung, der Alfred Töpfer Stiftung sowie Allianz für die Jugend e.V. gefördert.